Archivale des Monats Mai: Das 25-jährige Landratsjubiläum des Karl Körfer
Während die Presse im Mai 1912 noch über den Untergang der Titanic berichtete, beging Höxters Landrat Karl Körfer am 14. Mai sein 25-jähriges Landratsjubiläum. Körfer wurde 1856 in Schlesien geboren und war seit 1887 Landrat des Kreises Höxter. Das Festprogramm zu Körfers Ehren fand in Brakel statt – die Stadt war extra zu diesem Anlass festlich geschmückt worden.
Das offizielle Programm begann um 13 Uhr mit einer Festsitzung im Kreistagssaal, wo Körfer von den Kreistagsabgeordneten Glückwünsche und ein Geschenk empfing.
Mit zehn Galawagen ging es im Anschluss zum Festsaal, der sich im Vereinshaus der Brakeler Schützengilde befand.
Hier wartete ein üppiges Prunkmahl des Hoteliers Robrecht auf die Festgesellschaft. Nach dem ersten Gang des Menüs war es Brakels Bürgermeister Koberg, der das damals übliche Kaiserhoch auf Staatsoberhaupt Kaiser Wilhelm II. ausbrachte.
Freiherr von der Borch-Holzhausen hielt anschließend die Festrede auf Landrat Körfer, der sich danach ergriffen bei seinen Gästen bedankten.
Bei Kaffee und einem Glas Wein ließen die Teilnehmer die Feier ausklingen.
Im Kreisarchiv Höxter zeugt nur noch das vorliegende Fotoalbum von diesem Ereignis. Es sollte Landrat Körfer scheinbar als Erinnerung an Weggefährten und Gäste dienen, von denen einige mit Porträtbildern im Fotoalbum verewigt sind.
Im Januar 1917 gab Körfer sein Landratsamt wegen Schwerhörigkeit auf.
Kreisarchiv Höxter: S 6/3; Nr. 5; Westfälisches Volksblatt (18.05.1912) auf ZeitpunktNRW