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Regionales Bildungszentrum Berufliche Bildung im Kreis Höxter (RBZB)

Der Kreis Höxter nimmt bis zum Jahr 2025 an einem Schulversuch zur Stärkung der beruflichen Bildung teil und ist damit eine von sieben Kommunen und Städten in NRW. Das Berufskolleg Kreis Höxter mit seinen Standorten in Brakel und Höxter, das Johann-Conrad-Schlaun Berufskolleg in Warburg und der Kreis Höxter als Schulträger arbeiten daran, ein gemeinsames regionales Bildungszentrum für die berufliche Bildung zu entwickeln.

Unser Ziel ist es, im Kreis Höxter die duale Berufsausbildung fit für die Zukunft zu machen und neue Wege zu gehen. Durch die Einführung innovativer Lernszenarien und mehr Digitalisierung erproben wir gemeinsam neue Unterrichtsmodelle und andere Organisationsformen für die Zusammenarbeit.

Die kreisweite Kooperation im RBZB leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Kreises Höxter, um langfristig Ausbildungsplätze – insbesondere in niedrigfrequentierten Klassen – zu halten und das notwendige Fachpersonal für die Wirtschaft zu sichern. 



Lenkungsteam
Im Lenkungsteam als zentralem Steuerungsgremium arbeiten Gabriele Böker, Abteilungsleiterin Schule und Kultur beim Kreis Höxter, Matthias Gehle, Schulleiter des Johann-Conrad-Schlaun Berufskollegs, Birgit Klennert, Leiterin der Geschäftsstelle des RBZB, Kreisdirektor Klaus Schumacher und Michael Urhahne, Schulleiter Berufskolleg Kreis Höxter eng zusammen. Über Schulgrenzen hinweg fällen wir hier alle wichtigen Entscheidungen und stellen die Weichen für gemeinsame Entwicklung.


Geschäftsstelle
Die Geschäftsstelle im Regionalen Bildungszentrum Berufliche Bildung im Kreis Höxter übernimmt administrative Aufgaben. Sie ist Bindeglied zwischen dem Lenkungsteam und der operativen Ebene wie den Digitalen Bildungscoaches und den einzelnen Arbeitsgruppen an den Schulen. Birgit Klennert leitet seit 29.02.24 (als Nachfolgerin von Gabriele Hanke) die beim Kreis Höxter angesiedelte Geschäftsstelle.


Blended Learning
Um die Attraktivität der beruflichen Bildung zu steigern führen wir neue Lehr- und Lernformen ein. Blended Learning oder Distance-Learning stehen für ein didaktisches Konzept, das Online- und Präsenzphasen im Unterricht kombiniert. 
Die Erprobung erfolgt in den zwei Ausbildungsgängen: 

„Kaufmann/-frau im Einzelhandel und Verkäufer/in“
Der massive Strukturwandel im Einzelhandel lässt seit Jahren die Ausbildungszahlen sinken. Langfristig führt diese Entwicklung zu einem massiven Fachkräftemangel und gefährdet die Nahversorgung im ländlichen Raum. Um diesem Trend zu begegnen, ermöglichen Online-Lernphasen Unterricht über Standortgrenzen hinweg und begegnen individuellen Mobilitätsherausforderungen. Die Umsetzung erfolgt unter der Leitung von StD’in Christiane Ellermann, Abteilungsleiterin Kaufmännische Berufsschule am Johann-Conrad-Schlaun Berufskolleg.

Industriemechanikerin / Industriemechaniker
Der Bildungsgang wird an beiden beteiligten Berufskollegs angeboten. Hinsichtlich der technischen Ausstattung und der einschlägig qualifizierten Lehrkräfte existiert eine unterschiedliche Schwerpunktbildung. Mit Hilfe eines Distance-Learning-Konzeptes erzielen wir Synergieeffekte durch eine engere Zusammenarbeit und die gemeinsame Nutzung des Maschinenparks. Durch dieses Vorgehen schließen wir eine Kapazitätslücke in Bezug auf die Anzahl der verfügbaren qualifizierten Lehrkräfte und schonen Ressourcen für die Bereitstellung von technischen Geräten. Die Arbeitsgruppe „Industriemechanik“ leitet StD Gunnar Leiweke, Abteilungsleiter Metalltechnik am Berufskolleg Kreis Höxter.


Digitale Bildungscoaches
Christin Marthiensen und Pia Rostek arbeiten gemeinsam für beide Berufskollegs in der Doppelfunktion als Digitale Bildungscoach und Fachlehrerin. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Förderung der Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern. Sie bieten Sprechstunden zu digitalen Fragen an und entwickeln digitale Selbstlernangebote. Dabei überwinden die digitalen Bildungscoaches die Schulgrenzen: Sie begleiten gemeinsam den schulischen Digitalisierungsprozess an allen drei Standorten und stellen den beteiligten Lehrkräften ihr Know How zur Entwicklung von neuen Lerntools zur Verfügung. Der Einsatz dieses innovativen Instrumentes ermöglicht im Schulbetrieb eine andere Organisationsform, um die Digitalisierung gewinnbringend voranzutreiben.


Ausbildungsbetriebe und das RBZB (Regionales Berufsbildungszentrum) im Dialog zum „Berufsschultag auf Distanz“

Die Digitalisierung erfordert Innovationen und neue Wege, nicht nur in Betrieben, sondern auch im Berufsschulalltag. Dies wird im Kreis Höxter derzeit v.a. im Rahmen des Schulversuchs RBZB in den Berufskollegs erprobt.

Zu einem Informationsaustausch über Möglichkeiten und Herausforderungen beim digitalen Distanzunterricht trafen sich jetzt Ausbilder, Verantwortliche, Lehrende und Digitale Bildungscoaches im Ausbildungsberuf Industriemechaniker/in.

Die Fachlehrer und Verantwortlichen aus dem Digitalprojekt im Rahmen des RBZB-Schulversuches gaben Einblicke in die Hintergründe und Vorgehensweisen beim Distanzunterricht. In den letzten Jahren wurden Unterrichtskonzepte, Methoden und Arbeitsweisen schrittweise auf einen integrierten Ansatz umgestellt. Somit werden im RBZB-Unterricht die Vorteile der digitalen Selbstlernmaterialien mit synchronen Präsenz- und Videounterricht verzahnt eingesetzt. Schülerinnen und Schüler können durch bereitgestellte Materialien jederzeit in ihrem Tempo Unterrichtsstoff vor- und nacharbeiten. Im Kontakt mit Lehrerinnen und Lehrern sowie Digitalen Bildungscoaches sind sie angesprochen und angeleitet.

Gruppenfoto mit 20 Personen
Organisatoren des Dialoggespräches: Vorn rechts moderierender Fachlehrer Gunnar Leiweke, hinten links moderierender Fachlehrer Christian Kloidt, vorn links Katharina Winkelhane, Digitale Bildungscoachin, 2. Reihe links Birgit Klennert, neue Leiterin der Geschäftsstelle RBZB

Ab dem kommenden Schuljahr werden die Neuerungen des Distanzunterrichtes rechtlich für den regulären Unterricht verankert. Mit dem RBZB-Unterricht in Distanz, der aktuell bereits in zwei Ausbildungsgängen der Berufskollegs des Kreises Höxter erprobt wird, erfolgt konsequent ein weiterer Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit beruflicher Ausbildung im Kreis Höxter umgesetzt.

Beim jetzigen offenen Austausch wurden die Knackpunkte und Befürchtungen der ersten Erprobungsphase identifiziert. In einer engen Partnerschaft zwischen Betrieben und Berufskollegs, sollen die Schülerinnen und Schüler in der Umstellung und Eingewöhnung auf neue selbstorganisierte Arbeitsweisen für die zukünftige Arbeitswelt gestützt werden.

Die Anwesenden waren sich einig, dass die neuen Lernformen eine hohe Selbstorganisation und Disziplin erfordern und als Zukunftskompetenzen wichtige Lernfelder darstellen.

Der Dialog soll schon bald für die Entwicklung weiterer Unterstützungsmaßnahmen fortgeführt werden.

Mit dem RBZB sollen langfristig Ausbildungsplätze und qualifizierte Fachkräfte im Kreis Höxter gesichert werden. Die flexiblen Möglichkeiten des digitalen Unterrichtes sorgen für eine Stabilisierung von Fachklassen in der dualen Ausbildung des Kreises Höxter.