Fachkräftenachwuchs für das Handwerk: Offizieller erster Baggerhub für Bau des neuen Bildungscampus in Brakel
17.03.2022: Der Kreis Höxter und die Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg bauen gemeinsam für die Zukunft. Am Bohlenweg, in direkter Nachbarschaft zum Berufskolleg Kreis Höxter, entsteht derzeit ein neuer Bildungscampus für den Fachkräftenachwuchs im Handwerk. Mit dem ersten symbolischen Baggerhub haben nun ganz offiziell die Bauarbeiten zur Realisierung des 20-Millionen-Euro-Projekts gewonnen.
Große Freude darüber bei Landrat Michael Stickeln und Kreishandwerksmeister Martin Knorrenschild. „Heute ist ein glücklicher Tag für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Kreis Höxter“, so Landrat Stickeln. „Denn wir schlagen gemeinsam ein neues Kapitel der beruflichen Ausbildung im Handwerk auf.“ Durch diese bundesweit einzigartige Lernort-Kooperation würden die schulische und überbetriebliche Ausbildung – fachlich und inhaltlich eng verzahnt – unter einem neuen Dach zusammengeführt.
Sichtlich zufrieden in seiner ungewohnten Rolle als Bauherr war auch Martin Knorrenschild von der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg. „Unser gemeinsamer Leuchtturm wird in der Region das Zukunftslicht Handwerk heller leuchten lassen“, sagte der Kreishandwerksmeister. „Diese handwerkliche Bildungsstätte ist wichtiger Bestandteil der leistungsfähigen Bildungsinfrastruktur in OWL. Sie ist die zentrale Basis für den Erhalt und den Ausbau der Attraktivität der handwerklichen Aus- und Weiterbildung in unserer Region und Leuchtturm über Landesgrenzen hinweg.“
Landrat Stickeln und Kreishandwerksmeister Knorrenschild verwiesen auch auf die gute Lage des Neubaus am Bohlenweg in direkter Nachbarschaft zum Berufskolleg Kreis Höxter. Dort gebe es bereits exzellente Erfahrungen bei der Realisierung moderner Lern- und Laborumgebungen, die modernste pädagogische, mediendidaktische und technische Standards erfüllten.
Bei aller Freude über den Start dieses wegweisenden Projekts erinnerte Landrat Michael Stickeln jedoch an die schwierigen Bedingungen, unter denen das Bauvorhaben realisiert werden muss. „Mit der noch nicht beendeten Coronapandemie und insbesondere dem Angriffskrieg in der Ukraine sind neben dem unermesslichen menschlichen Leid für Millionen von Menschen auch unterbrochene Lieferketten, extrem stark gestiegene Bezugskosten, ‚galoppierende‘ Energiepreise und vieles mehr verbunden. Die Auswirkungen dieser Rahmenbedingungen werden wir sicherlich alle auch in der Umsetzung dieses Leuchtturmprojektes zu spüren bekommen“, so Landrat Stickeln.
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Bereits im Vorfeld dieses Spatenstichs haben sich die Bauherren in mehreren Gesprächsrunden darauf verständigt, Einsparpotentiale soweit es geht und vertretbar ist, zu nutzen. „Das ist sicherlich im Einzelfall sehr bedauerlich, da nunmehr an sich sinnvolle Ausstattungen oder Gestaltungsvarianten reduziert werden. Aber unter Berücksichtigung der finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist dieser Schritt geboten und erforderlich.“ Das Bauvorhaben mit einem geplanten Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro ist realisierbar dank der großzügigen 80-prozentigen Förderung durch den Bund und das Land Nordrhein-Westfalen aus dem Programm „Gemeinschaftsaufgabe Regionale Wirtschaftsförderung (GRW)“. „Ich sehe in dieser großartigen Förderung auch eine Wertschätzung und Anerkennung unserer zahl- und facettenreichen, zukunftsorientierten Projekte im ländlichen Raum und der außerordentlichen Bedeutung des Handwerks sowie der mittelständischen Wirtschaft, die unseren Kreis Höxter entscheidend prägen“, führte Landrat Stickeln aus. Schließlich seien von den mehr als 6.000, größtenteils mittelständischen Unternehmen im Kreis Höxter rund 1.000 Handwerksbetriebe.
Voraussichtlich im Herbst 2023 wird das multifunktionale Gebäude am Bohlenweg eröffnen. In der Zwischenzeit entstehen auf einer Nutzfläche von rund 3.400 Quadratmetern Werkstätten, Labore und Schulungsräume für die Auszubildenden in den Bereichen Metall, Holz, Elektro, Sanitär, Heizung und Klimatechnik. Der dreigeschossige Neubau wird sich durch ein hohes Maß an Funktionalität und Flexibilität der Räumlichkeiten und eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis auszeichnen. Auch die Verwaltung der Kreishandwerkerschaft wird hier ein neues, zeitgemäßes Zuhause finden.